Sie ist da!!!! – Grüezi, mein Berninchen!!!

Seit meinem letzten Blogeintrag habe ich rastlos recherchiert, mich in unzähligen Blogs und Foren fest gelesen, habe die telefonischen Berater diverser Nähmaschinen-Vertriebshäuser mit quälenden Fragen gelöchert.  Immer wenn ich glaubte, ich hätte das neue Schatz-Maschinchen entdeckt und es schnappen wollte, kam der Berater um die Ecke und brachte neue Optionen ins Spiel.

Sei es DAS Supersonderangebot oder DIE Neuheit, aber in jedem Fall war es immer ein völlig andere Nähmaschinen-Name, und jede übertraf die vorherige um Längen.

Janome!

Klingt wie Jeronimo, Jeremi, Hyronimus…..Den Namen hab ich schon mal dunkel gehört, aber nie für voll genommen.

Nun stand ich vor einem solchen Superschnäppchenundtrotzdemfastunbezahlbar-Angebot: Janome horizon MC 8900.

Mir gingen bereits die Gegenargumente aus, denn sie hatte wirklich viele tolle Vorzüge. Allerdings erschien sie mir überdimensioniert für meine Vorhaben, zudem monsterlang und monsterschwer. Mit Anschiebetisch und extra Füßen würde ich damit unseren gesamten Esstisch okkupieren. Und die Maschine mal eben mit links hoch und runter heben wäre wohl nicht wirklich Rücken gerecht, bei stattlichen 12 kg. Also hab ich das alles wieder verworfen und mich mit meiner Must-Have-Liste einem ganz neuen Nähberater vorgestellt.

Der Neue ging frisch zur Sache. Ohne Preisvorgabe meinerseits, nur mit den von mir geschilderten Problemen die die alte MAschine hat und den Dingen, die die neue Maschine unbedingt können soll.

Bernina!

Auch schon mal gehört. Sind das nicht die mega-mega-teuren Maschinen, mit denen die Star-Quilterinnen über ihre Steppdecken  tanzen? Genau!

Aber die gibts ja auch in klein. Wobei wir mal bei der 5’er Serie anfangen wollen.

Herr C. hat mir einiges versprochen und geweissagt und mich schließlich auf kleiner Flamme weichgekocht, so dass ich es nun wissen wollte und das Schweizer Kunstwerk BERNINA 530 bestellt habe.

Einige wenige Tage aufgeregtes Warten vergingen und dann war sie endlich da.

D.h. im Flur stand ein riesiger Karton, so dass ich zunächst glaubte, Herr C. habe sich statt der zugesagten Maschine selber verschifft.

SAMSUNG CSC

Ich hab das BERNINA-Baby übervorsichtig ausgepackt (ich will ja auch immer gern so schnell loslegen, aber hab auch Respekt vor den vielen ACHTUNGs und WARNUNGs und janixkaputtmachen-Hinweisen, weil sonst keine Garantie-hiiii. Also erstmal ausgepackt und die lästigen Styroporkügelchen am Hosenbein abgewischt bzw. in der Wohnung verteilt (Rache der Verpackungsindustrie) und bin gleich am mitgelieferten Plastikschränkchen-Befüllen gescheitert.

Ja richtig gelesen.

Das Teil sieht aus wie der Kleiderschrank von Barbie und Ken, mit Schubfächern und Hängevorrichtungen, wo dann ihre Prothesen…ähm…ich meine, diese Vollmetall-Näh-Unterschenkel von Bernina reinhängen, damit es SYSTEM und Ordnung hat :)

Das sieht alles ganz niedlich aus, aber wie ich mich kenne, werde ich nach kurzer Zeit entweder alles dort wild rein pfeffern oder ich kauf mir ne Holzschatulle für den Bernina-Krams und wühle mich dann zum passenden Nähbein durch.

Dann habe ich die DVD eingeschmissen und erstmal gestaunt. Die verstehen es wirklich gut, die Anleitung nicht nur in Papierform ausführlich zu bebildern und zu erklären. Se haben auf der DVD einzelne Dinge erklärt mit Pfeil dran und Nahaufnahmen, wo man den Gesten perfekt manikürten Fingern folgen kann, so dass es jeder Dummy versteht.

Ich hab nur allerdings das Nähfaden-Einfädelsystem nicht kapiert…allein von der Film-Demonstration. Ging zu schnell trotz extra ROTEM Faden im Film. Aber dann hab ich einfach mal im Handbuch nachgelesen und dann kam der Aha-Effekt doch noch um die Ecke.

Beim Fußpedal bin ich noch zaghaft. Ist fast so wie, wenn man mal ein anderes Auto fährt, da fühlt sich das Gaspedal auch oft anders an….ist härter oder weicher eingestellt.
Mein Brother Fußpedal ist sehr weich und merkt das kleinste Antippen. Das Bernina Fußpedal ist straffer und man muss bissel mutiger drauftreten.

Die Menüführung ist ein Kinderspiel, fast selbsterklärend. Sie hat die wichtigsten Stiche und ich komme mit dem Auswechseln der Füße und Stiche gut klar.

Geht ein Holzbein zu wechseln eigentlich auch so easy? So Klick und Klack und fertig? Prothesen-Erfinder muss auch ein toller Beruf sein, wenn die „Kunden“ vor lauter Usability im Handling feuchte Augen kriegen und das appe Bein nix gegen die neugewonnene saugeile Technik ist!?!? Ich hör schon auf mit dem Lästern. Niemand soll ein appes Bein bekommen, nur um in den Genuß saugeiler Prothesen zu gelangen. Eine Bernina 530 tut es auch, die hat Miniprothesen, diese Nähbeine…..(und was für andere Nähmaschinen der Nähfuß ist, das nennt Bernina die „Sohle“ und das Bein nennen sie „Nähfuß“)

Die Härteprüfung war dann aber eine Tasche aus derbem Polsterstoff, die an den Seiten doppelt Gurtband und umgeschlagenen Futterinnenstoff hat. Das war ein richtig fetter Stoffhuckel, über den sie nähen musste.

Und da hat mir der Berater nicht zu viel versprochen. Obwohl die Bernina keinen extra Oberfußtransport oder IDT-System wie Pfaff hat, gelang ihr diese schwere Stelle mühelos. Ich habe auch eine alte Handyhülle mit Problemstellen, die ich zu Testzwecken verwende. Dort habe ich die Problemnähte mit der Bernina nachgenäht und alles war sauber und mühelos. Das begeistert mich echt.

Die restlichen Lektionen werde ich mir zu gegebener Zeit einmal ansehen. Nun bin ich jedenfalls wieder im Nähfluß und freue mich über die schnurrende kraftvolle Maschine, mit der ich seit heute per DU bin :)

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